Aufgaben im Tierheim

Im Jahr werden ca. 200-230 Tiere betreut. Der Hauptanteil sind die Katzen, bedingt durch das ländliche Einzugsgebiet. Während den ausgebuchten Zeiten befinden sich ca. 42 Katzen sowie bis zu 12 Nagetiere und Kleinnager im Tierheim. Hinzu kommen etwa 12 wilde Freigängerkatzen als Dauerbewohner.

Nach Aufnahme eines Tieres verbleibt dieses, je nach Zustand, zuerst einige Tage/Wochen in der Quarantänestation. Katzen und Kleintiere wechseln anschließend ins Tierheim zur weiteren Pflege bzw. zur Unterkunft und Vermittlung. Hunde werden nach dem Quarantäneaufenthalt in Pflegefamilien betreut, um den sozialen Bedürfnissen der Hunde gerecht zu werden. Von dort aus findet dann die Vermittlung statt. Ziervögel aus Käfighaltung, die durch uns weitervermittelt werden, kommen ausschließlich in große Volieren mit Flugmöglichkeit. Wildtiere und Exoten geben wir an befreundete Pflegestellen und Tierheime ab, welche eine entsprechend artgerechte Haltung bieten können.

Bisweilen hospitieren auch Wildtiere bei uns. So haben wir schon einem Bussard, einem Fischreiher, einer vom Ertrinken bedrohten Natter oder auch einem Baummarder geholfen. Auch Exoten gehen von Zeit zu Zeit durch unsere Hände. Beispielsweise Schnapp-, Wasser- und Landschildkröten sowie eine Bartagame wurden vorübergehend bei uns aufgenommen. Sogar bei der Vermittlung von nicht artgerecht gehaltenen Nutztieren konnten wir schon behilflich sein.

Nachfolgend haben wir eine kleine Stichwortliste von Aufgaben zusammengestellt, die Ihnen einen ganz kleinen Einblick in unsere tägliche Arbeit, von Montag bis Sonntag, von Januar bis Dezember, 365 Tage im Jahr gibt:

  • Reinigung der Tierunterkünfte
  • Fütterung der Tiere
  • Medizinische Versorgung der Tiere vor Ort oder beim Tierarzt
  • Tiertransport von und zu Pflegestellen
  • Entgegennahme von Fund- oder Abgabetieren
  • Vermittlung von Tieren
  • Reinigung der „nicht tierischen“ Räume
  • Jede Menge Wäsche waschen
  • Erledigung kleinerer Reparaturarbeiten im Tierheim
  • Während der Öffnungszeiten Empfang von Besuchern und Entgegennahme von Sachspenden
  • Erledigung von Büroarbeit (Telefonate, Schriftverkehr, ...)

Barny

Die etwas andere Patchwork-Familie oder „Wie aus einem Karton drei wurden“: Eigentlich fing alles ganz harmlos an. Wir bekamen ein Brettspiel zugeschickt und packten es im Wohnzimmer aus. Den dazugehörigen quadratischen Versandkarton stellten wir achtlos neben uns und verstauten das Spiel. Doch dann marschierte unser roter Kater ins Wohnzimmer, sah die viereckige Pappschachtel und schwupps, lag er drin. Man muss dazu sagen, als wir Dobby damals aus dem Tierheim Donaueschingen zu uns holten, war er eine Handvoll rotes Fell mit Pfoten. Dass er mittlerweile zu einem stattlichen Kater herangewachsen war, hatte er selbst wohl auch nicht auf dem Schirm, denn der Karton platzte aus allen Nähten. Das hielt Dobby trotzdem nicht davon ab, sich immer wieder hinein zu quetschen und zufrieden zu schnaufen. Unnötig zu erwähnen, dass wir es nicht übers Herz brachten, den Karton vom Sofa zu stellen. Das brachte uns zwar den einen oder anderen schiefen Blick von Besuchern ein, aber auch ein wissendes Grinsen von anderen Katzenbesitzern. Dramatisch wurde es allerdings, als der Karton irgendwann den Geist aufgab. Da musste auf die Schnelle ein neuer her. Aber erstmal einen finden, der die perfekte Größe hat. Einen quadratischen Karton konnten wir nicht mehr auftreiben, nur einen rechteckigen, etwas größer als DIN A4. Dann der Moment der Wahrheit. Der rote Kater marschierte ein, hüpfte aufs Sofa, beschnupperte den Karton und lässt sich im Karton nieder. Uff, die Schweißperle von der Stirn gewischt, der Kater ist zufrieden. Ab da war klar, Hauptsache Karton in halbwegs passender Größe, an dem man auch etwas herum nagen konnte.
Doch dann nach einigen Jahren die nächste Hürde. Barny, ein großer graugetigerter Kater vom Tierheim Löffingen, zog bei uns ein. Auch er wusste die Vorzüge dieses wahnsinnig bequemen Kartons zu schätzen und ließ sich darin nieder. Als Dobby das nächste Mal zum Sofa marschierte, machte er ein langes Gesicht. SEIN Karton war belegt! Und dann auch noch von diesem Eindringling, um den die beiden Frauchen seit Tagen schon begeistert herum hüpften, als wäre er King Käs. Frechheit sowas. Da half es auch nichts einen zweiten Karton hinzustellen. Dobby war beleidigt und hakte seinen Karton ab. Mittlerweile war es sowieso Frühling und der rote Kater verbrachte die meiste Zeit draußen. Und so geriet der arme Karton langsam in Vergessenheit. Also zweiten Karton wieder raus schmeißen und auch das Hauptobjekt der Begierde interessierte bald keinen mehr, denn Draußen war es aufregender. OK, dann nicht.
Doch dann wurde das Wetter langsam wieder schlechter und unsere Stubentiger entdeckten, dass es im Wohnzimmer bei den zwei Dosenöffnern doch sehr gemütlich ist. Und sowas aber auch, da steht ja wieder ein Karton auf dem Sofa und er ist soooo bequem. Das fand zumindest Barny. Dobby schien
immer noch etwas beleidigt. Und dann kam etwas, mit dem beide Kater nicht gerechnet hatten. Denn plötzlich waren es zwei Kater, die mit langem Gesicht vor dem Karton saßen, aus dem ein kleines Katerköpfchen herausschaute und sich dann aufgeregt gurrend auf die anderen beiden stürzte. Beide haben erstmal entsetzt das Weite gesucht und dann wahrscheinlich im Geheimen auch gemeinsam Pläne geschmiedet, wie sie den kleinen Loui, ein Fundkaterchen hochgepäppelt in einer liebevollen Pflegestelle des Tierschutzvereins Villingen-Schwenningen, wieder los werden könnten. Denn der kleine Satansbraten hat unseren Haushalt ganz schön auf den Kopf gestellt. Nichts und niemand war vor ihm sicher. Alles, was sich bewegte, wurde angesprungen, niedergerungen und erbarmungslos gejagt. Natürlich konnte er auch lieb sein - sobald er endlich mal geschlafen hat. Nach ein paar turbulenten Wochen hat sich die Lage langsam entspannt. Der rote Kater opfert sich mittlerweile zum Raufen und der graue Kater erträgt den kleinen Wirbelwind nun ebenfalls mit Fassung. Wir würden sogar behaupten, wenn er sich unbeobachtet fühlt, spielt er sogar manchmal mit dem Kleinen. Aber das würde er natürlich nie offen zugeben.
Was aus den Kartons wurde? Naja, zuerst stellten wir einen zweiten auf. Eigentlich witzlos, denn der kleine Loui wollte immer in genau dem Karton liegen, indem sich Barny niedergelassen hatte. Das hatte auch mal zur Folge, dass der riesige Barny fast die winzige Schachtel zum Reißen brachte, während der kleine Kater sich im großen Karton daneben fast verlor. Als dann das Regenwetter einsetzte, ließ sich auch Dobby wieder öfter blicken und - was soll ich sagen, Konkurrenz belebt das Geschäft - nun erhob auch er wieder den Anspruch auf einen Karton. Und so kam es, wie es kommen musste: Seit kurzem stehen drei Kartons auf unserem Sofa. Mit meist wechselnder Besetzung, fast wie beim Hütchenspiel. Und wenn sie dann alle drei nebeneinander liegen und es friedlich bleibt, dann sitzen wir lächelnd da und freuen uns über unsere drei Jungs, die aus allen Himmelsrichtungen ihren Weg zu uns gefunden haben.
Liebe Familie F., wir danken Ihnen mit einem breiten Schmunzeln für diese süße, witzige Geschichte, wie sie nur das Leben von Tierbesitzern schreiben kann. Wir freuen uns für Barny, ein absoluter Liebling aller Pfleger, für so ein tolles Zuhause. Wir wünschen Ihnen noch viele schöne Jahre mit Ihren drei Jungs und das Sie immer genügend Kartons auf Vorrat haben.

Maya

Ich Maya, Katzteken-Königin, habe im Alter noch unglaubliches Glück gehabt. Die meiste Zeit meines Lebens verbrachte ich in Freiheit auf einem Bauernhof. Leider wurde ich vor kurzem schwer krank, aber das tolle Tierheim in Löffingen hat mich gerettet. Kaum war ich gesund, musste ich wieder umziehen. Jetzt bin ich glücklich und zufrieden in einem Büro gelandet, wo ich das gesamte Team als Zofen und Buttler habe. Juhuu, endlich kann ich Königin sein. Die kommen sogar am Wochenende zur Audienz. Werde mit meinen 20 Jahren bestimmt noch eine Weile im Büro residieren. Freiheit brauche ich nicht mehr. Bin jetzt so glücklich. Dafür dürfen mich meine Untertanen ausgiebig beschmusen, was die dann auch glücklich macht.

Herr und Frau E., wir sind Ihnen so dankbar, dass die süße Maya einen Platz in guten Händen und das auch noch bei gleichgesinnten Tierschützern gefunden hat. Wir hoffen alle, dass sie noch lange, lange Zeit Königin bei Ihnen sein darf.

Kim

Ich dachte es wäre mal an der Zeit mich zu melden und zu berichten, wie es in meinem neuen Daheim so läuft. Mir gefällt es sehr gut, ich kann in dem großen Haus praktisch alles tun und lassen was ich will. Vom ersten Tag an bin ich brav ins Katzenkistchen gegangen (ich werde nach jedem Toilettengang gelobt) und ich habe schon unzählige Schlafplätze für mich in Beschlag genommen. Auch bekomme ich viele Leckereien und Streicheleinheiten. Ich glaube, beide haben große Freude an mir und sind froh, dass ich nun ein Teil ihrer Familie bin.

Liebe Familie S., wir danken Ihnen, dass Sie Kim so ein tolles Zuhause gegeben haben. Das drollige Foto sagt mehr, als man je schreiben könnte.