Skrupelloser Tierquäler erschießt Kätzchen in Reiselfingen

von Gerold Bächle (Pressebüro Bächle)

REISELFINGEN „Wer kann nur so etwas Böses tun?“, fragt Melanie Kumkum in Reiselfingen. Sie, ihr Lebensgefährte Frank und ihre vier Kinder verstehen seit Pfingsten die Welt nicht mehr. Von Pfingstsamstag auf Sonntag wurde ihr einjähriges Kätzchen „Gerri“ von einem Unbekannten erschossen. „Das Kätzchen war für uns alle wie ein Familienmitglied“, betont Frank „unser Gerri hat doch keinem etwas getan“. Es sei einfach nicht vorstellbar, dass einer das junge Kätzchen kaltblütig erschossen hat. Als Mutter Melanie am Pfingstsonntag zum Joggen gehen wollte, war sie schon misstrauisch, da Gerri nicht wie gewohnt um ihre Beine schnurrte. Der Schreck war groß, als sie die schwer verletzte Katze unter ihrer Hecke am Haus liegen sah. Sofort fuhr sie mit der Katze zum Tierarzt. Obwohl Tierarzt Michael Schleinzer aus Rudenberg alles tat um das Tier zu retten, verstarb es an den schweren Verletzungen. Schon das Röntgenbild hatte gezeigt, dass die Kugeln eines Luftgewehrs für die tödlichen Schüsse verantwortlich waren.

„Wir sind alle sehr traurig, dass Gerri tot ist“, schluchzt die achtjährige Maja. Sie kann es ebenso wenig begreifen wie ihre Schwestern Melissa, zwölf Jahre, ihre 14-jährige Schwester Melina und die 15-jährige Miriam, dass einer ihr Kätzchen einfach erschossen hat. Die Familie vermutet, dass die tödlichen Schüsse wohl aus der Nachbarschaft kamen. „Ein Dummer-Jungen-Streich ist dies keineswegs, sondern Tierquälerei“, so die Familie, die beim Polizeiposten Löffingen eine Anzeige gegen unbekannt gestellt hat. Man höre immer wieder Knallen und Geräusche, die vermutlich von Luftgewehren stamme, so Melanie Kumkum.

Carola Hannes, die Vorsitzende des Löffinger Tierschutzvereins, ist entsetzt und bestätigt, dass immer wieder Tiere – Katzen oder auch Vögel – durch Luftgewehrangriffe zu Tode kommen. „Wo bleibt die Achtung vor dem Lebewesen?“, fragt sie. Es gäbe viele Menschen, die Natur zwar wollen, aber nicht vor der eigenen Haustür. Zur Natur gehöre eben auch ein Maulwurfhügel in einem „perfekten“ Garten oder eine umgegrabene Stelle durch Katzen in einem Blumenbeet oder auch Vogelkot am Garagentor, so die Tierschutzvereinsvorsitzende. Neben dieser Spezies von Menschen gäbe es auch Menschen, deren nicht nachvollziehbarer „Jagdinstinkt“ sie auf alles mit ihren Luftgewehren schießen lasse, was sich bewegt, „einfach nur als Spaß“. „Diese Menschen sind krank und haben überhaupt kein Gewissen und kennen keine Grenzen“, ist sich Carola Hannes sicher. „Zuerst wird auf die Tiere geschossen, dann auf die Kinder. Dies ist einfach Tierquälerei. Dies gilt aber auch für Menschen, die ihre Katzen nicht kastrieren lassen“, so die Vorsitzende der Löffinger Tierschützerin weiter.

Der Schmerz über die tote Katze sitzt tief. Nun möchte die Reiselfinger Familie einer neue Katze aus dem Tierheim ein neues Zuhause geben.